Vorsprung durch Digitalisierung und Innovation – Vorteile der Digitalisierung bei der A9 Generalsanierung für alle Projektbeteiligten

Die Sanierung der Pyhrn Autobahn A9 ist ein wegweisendes Projekt, bei dem die ASFiNAG als Bauherr bereits in der Ausschreibungsphase den Fokus auf die Digitalisierung gelegt hat. Im Herbst 2021 wurde ein Zwei-Kuvert-Verfahren angewendet, bei dem die Angebote zunächst qualitativ bewertet wurden, bevor der Angebotspreis bekannt war.

 

Susanne Wieser, Projektleiterin ASFINAG erklärt die Hintergründe: „Ein Schwerpunkt des ASFINAG-Pilotprojektes ist der Einsatz einer schnittstellenlösungsorientierten Projektplattform und eine nachhaltige Datenwirtschaft. Ziel ist eine erleichterte Projektabwicklung in der Bauphase und eine Steigerung der Produktivität durch innovative Lösungen aller Projektbeteiligten, wie zum Beispiel automatisierte Datenablage, ressourcenschonende Dokumentation und einfacher Informationsaustausch.“

Die österreichische Baufirma PORR, Niederlassung Steiermark, erhielt den Zuschlag für die Sanierung von rund 9,5 Kilometern Fahrbahn und mehrerer Brücken mit einem Auftragsvolumen von 60 Millionen Euro. Während der qualitativen Angebotspräsentation überzeugte PORR mit ihrem Digitalisierungskonzept, in dem die finnische Projektausführungsplattform Infrakit als zentrale Projektinformations-plattform in Zusammenarbeit mit anderen innovativen Lösungen präsentiert wurde und für die Ausführung der Maßnahme laufend genutzt wird. Das Projekt läuft noch bis 2024.

 

“Wir wollen transparente Abläufe schaffen und kollaborieren über Infrakit mit Bauherren, Planern, Bauüberwachung und externem Vermessungsbüro.”

„Mit Infrakit können wir alle baurelevanten Daten visuell darstellen und vor Ort nutzen – angefangen von der Vermessung über die Fotodokumentation bis hin zum Echtzeitzugriff auf Modelldaten für 3D-gesteuerte Maschinen. Wir wollen transparente Abläufe schaffen und kollaborieren über Infrakit mit Bauherren, Planern, Bauüberwachung und externem Vermessungsbüro“, sagt Christoph Winkler, Teamleiter Execution Digitalisation Support & Operational Management, PORR.

 

In der Baubranche gibt es zahlreiche Pilotprojekte, in denen Digitalisierungsmaßnahmen und BIM in der Planungsphase angewendet werden. Jedoch beschränken sich diese Projekte in der Regel auf die Planung und werden nicht in der Bauausführung umgesetzt. In diesem Projekt liegt der Fokus erstmals auf der Bauausführung, da sie einen erheblichen Anteil der Gesamtprojektkosten ausmacht. Vor dem Hintergrund steigender Rohstoffpreise und des anhaltenden Fachkräftemangels ist eine effiziente Ausführungsphase von entscheidender Bedeutung.

“Mithilfe der praxisnahen Baustellenanwendungen können wir im Vorfeld durch Qualitätssicherungsworkflows und Anbindung an Echtzeitdaten teure Nacharbeiten vermeiden.”

„Wir nutzen Infrakit nicht nur als Kollaborationstool zwischen den Projektbeteiligten. Mithilfe der praxisnahen Baustellenanwendungen können wir im Vorfeld durch Qualitätssicherungsworkflows und Anbindung an Echtzeitdaten teure Nacharbeiten vermeiden. Die Umsetzung dabei war nicht immer einfach, denn neue Lösungen fordern auch Umdenken und neue Arbeitsweisen. Nachdem der erste Bauabschnitt nun beendet wurde, kann ich jedoch sagen, dass sich der Einsatz mit Infrakit gelohnt hat“, so Manfred Hübler, projektverantwortlicher Bauleiter und Digitalisierungstechniker der PORR.

“Die Nutzung einer gemeinschaftlichen Fotodokumentation oder Vermessung als Beispiel hat den Vorteil von Echtzeit-Kollaboration, beschleunigten Arbeitsprozessen und eines gemeinsam geschaffenen Wissenshorizonts.”

Die Bauaufsicht übernimmt bei diesem Projekt eine zentrale Rolle als Schnittstelle zwischen allen Projektbeteiligten, um die hohen Qualitätsanforderungen zu erfüllen:

 „Für uns als örtliche Bauaufsicht geht es ganz klar um den Aspekt der ganzheitlichen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit sowie der effektiven Kommunikation zwischen allen Stakeholdern“, sagt Philipp Premm, Projektleiter Örtliche Bauaufsicht bei Thomas Lorenz ZT GmbH. „Die zentrale Plattform Infrakit unterstützt das Projektteam in diesem Punkt wegweisend, da die vom Auftraggeber geforderten Dokumentationen zusammen ‚geschaffen‘ werden. Wir sehen unsere Rolle in diesem Projekt nicht als klassisches Kontrollorgan, sondern als Projektmanager, die mit Hilfe von Infrakit sämtliche gewonnenen Informationen miteinander teilen und eine transparente Projektverfolgung durchführen können. Die Nutzung einer gemeinschaftlichen Fotodokumentation oder Vermessung als Beispiel hat den Vorteil von Echtzeit-Kollaboration, beschleunigten Arbeitsprozessen und eines gemeinsam geschaffenen Wissenshorizonts.“

Auch die Vermessung ist maßgeblich involviert, denn durch die Infrakit-Plattform lassen sich Orthobilder, Punktwolken, Geländemodelle bis hin zu BIM-Daten und As-Built-Informationen zusammenführen, und auch auf der Baustelle lässt sich die Field-App mit verschiedenen Roversystemen verbinden.

„Das ist das Missing Link in der Digitalisierung der Baubranche!“

Gerald Fuxjäger, Geschäftsführer der ADP Rinner ZT GmbH gibt auch Feedback zu seinen Erfahrungen: „Als ich Infrakit bei einer Fachmesse im Jahre 2019 das erste Mal gesehen hab, war mir klar: Das ist das Missing Link in der Digitalisierung der Baubranche! Warum? Weil Infrakit offen und transparent ist, und zwar für alle am Bau Beteiligten, also Bauherr, Planer, Baufirma, deren Subauftragnehmer, Bauaufsicht u. a., mit einem nachvollziehbaren User-Management, mit offenen Schnittstellen zu unseren Vermessungssystemen und verschiedenen Maschinensteuerungen, es funktioniert in 3D und läuft auf Handy, Tablet oder Desktop sehr stabil. Obwohl beim Projekt A9 bereits einige Schritte der Prozesskette erfolgreich umgesetzt werden konnten, ist das Potential zum umfassenden Herzstück der Digitalisierung noch bei weitem nicht ausgeschöpft – wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!“

Sonja Reimann schreibt in einem Kommentar im Baublatt, Ausgabe Januar/Februar 2023 mit dem Titel „Weg vom Schema F“: „Angesichts des Einsparpotenzials und der sich daraus ableitenden Verbesserungen ist die [Digitalisierung] unumgänglich, auch wenn sie nicht jedem leichtfällt. Es ist komplex […] alles, was im Tief-, Straßen- und Erdbau errichtet wird, in eine Datenstruktur und ein digitales Geländemodell einzubetten. Niemand muss das allein wuppen, sondern kann sich extern von Spezialisten beraten oder unterstützen lassen, langfristig eine ganzheitliche digitale Lösung zu entwickeln, die den Anforderungen des Betriebs entspricht.“

Die Vorteile der Digitalisierung haben sich bei diesem Projekt bereits klar herauskristallisiert und werden zukünftig sicherlich bei der Ausführung von Baumaßnahmen einen bedeutenden Stellenwert einnehmen.

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